Rückblick: Emerging Patterns und Pivotal Points, Madrid WS Wochenende

Mit leichter Melancholie verließen wir Madrid nach diesem herzenswarme Wochenende mit Präsentationen, Unterricht, Gesprächen und Austausch.

Mono-no-aware. Ein echter Moment. Traurig und schön zugleich.

Wir wären gerne länger geblieben um uns mehr mit unseren Freunden Zor und Margot und der Gemeinschaft um das Madrid Shibari Dojo auszutauschen.

Es war ein intensives Wochenende!

Gemeinsam unterrichteten wir „Emerging Patterns and Pivotal Points“, das erste Mal in Spanien, das zweite Mal insgesamt. Außerdem hielt Natasha einen Vortrag über Hingabe (Surrender) und ihre persönliche Geschichte in den Seilen (und außerhalb davon) – ihre Reise, die zum Schreiben ihres Buches „Somatics for Rope Bottoms“ führte.

Emerging Patterns and Pivotal Points I, pictures by ZOR

Es war unsere zweite Begegnung mit der Madrider Shibari Dojo Gemeinschaft. Unser erster, sehr guter Eindruck, den wir bei unserem Besuch im letzten Jahr im Oktober gewonnen hatten (als wir „Bodies under Pressure“ unterrichteten), wurde nur noch vertieft.

Zor und Margot haben wirklich einen wunderschönen Raum geschaffen.

In der Szene sprechen wir so viel über Gemeinschaft.

Aber was bedeutet das eigentlich? Es geht um eine Gruppe von Menschen, die dieselben Interessen, Werte und Haltungen haben. Es geht um’s Teilen. Ich denke, die Gemeinschaft ist das, was die Menschen leben. Sie ist nichts Abstraktes.

In diesem Sinne haben wir eine echte Gemeinschaft kennengelernt. Die Leute kamen früher und blieben länger, um zu helfen und den Raum einzurichten. Außerdem schienen alle eine gute Einstellung zu haben.Es gibt nur wenige Gemeinschaften, in denen wir uns so sicher fühlten, unsere Inhalte zu vermitteln – Inhalte, die explizit sind und manchmal als konfliktreich angesehen werden.

Sogar Natasha wurde mutig mit ihrer Rede.

„Small is beautiful“ – habe ich zwischen 2021 und 2022 geschrieben. Das war die Absicht… Die Absicht, uns ein wenig von der allgemeinen Shibari-Szene abzusetzen. Unterrichten, wo wir eingeladen sind, wo unsere Arbeit geschätzt wird. Weg von der Vermarktung und von Kursen an die breite Öffentlichkeit.

Emerging Patterns and Pivotal Points II, pictures by ZOR

Madrid war klein, schön und intensiv. Es war der richtige Rahmen, um die Themen anzusprechen, die wir verfolgen wollen: wie man aus dem äußeren Rahmen des Fesselns herauskommt, die Formen, die Figuren, das Denken vom „Ende“ her – dem Ende, das viel zu oft nur ein Bild für Instagram ist. Wie man stattdessen in den Prozess, in die Kommunikation zweier somatischer Körper, zweier menschlicher Seelen einsteigen kann.

Am Ende ging es in dem Workshop darum, wie die Muster entstehen und wie die Figuren aussehen. Und es ging viel um „MA“.

A study on MA (間) – space, time, void – creation, pictures by ZOR

In meiner Rede am Ende des Workshops sprach ich über die Gewohnheit der Praxis. Ohne Übung – werden unsere Fesseln nie besser werden. Ohne Übung – werden wir nie frei sein.

Ich wünsche euch allen, dass ihr viel übt – damit wir im Oktober mehr Spaß haben und tiefer gehen können.

Wir freuen uns schon darauf.